Die Wertstellung war vor der Schuldrechtsreform 2001 eines der größten versteckten Geschäftsmodelle der Banken. Heute sind offene Verzögerungen offiziell nicht mehr zulässig – doch subtile Varianten existieren weiter.
Um zu verstehen, wie stark die Wertstellung früher wirkte (und wie sie bis heute nachwirkt), muss man die Zahlen im Soll-Ist-Vergleich rekonstruieren.
Denn die Wertstellung allein sagt nichts.
Ihre Wirkung zeigt sich erst, wenn man:
- alle Kontobewegungen vollständig nachbildet,
- Zinsen taggenau berechnet,
- und die tatsächliche Wertstellung mit der korrekten vergleichen kann.
Ohne forensische Software ist das faktisch unmöglich.
Viele deiner Mandanten waren fassungslos, als sie die Ergebnisse sahen.
Sie dachten jahrelang, ihr Problem seien hohe Zinsen oder schlechte Umsätze.
Doch tatsächlich lag der Schaden oft in:
- verspäteten Wertstellungen (früher häufig, heute subtiler),
- falsch gesetzten Buchungstagen,
- minimal verlängerten Minussalden,
- Zinsbelastungen, die dadurch unnötig anwuchsen.
Es sind diese kleinen, kaum wahrnehmbaren Verschiebungen, die sich über Jahre zu realen Verlusten entwickeln – und den finanziellen Spielraum eines Unternehmens still zerstören.