Doppelte Pflicht

Nachdem ich die erste Ablehnung durch die Ergo-Versicherung erhalten hatte, stellte sich heraus, dass ich nun gleichzeitig zwei Versicherungen aktiv hatte: eine Haftpflichtversicherung und eine Rechtsschutzversicherung.

Beide versprachen mir Schutz im Schadensfall, aber als es darauf ankam, machten sie sich beide in einer Doppelschicht der Verantwortungslosigkeit ab.

In meinem Fall schien es zunächst vorteilhaft, zwei Versicherungen zu haben – eine Haftpflichtversicherung für die allgemeine Absicherung und eine Rechtsschutzversicherung für juristische Auseinandersetzungen. Doch statt von dieser doppelten Absicherung zu profitieren, stellte sich heraus, dass beide Versicherungen versuchten, sich gegenseitig abzuschieben und keinerlei Zuständigkeit übernahmen.

Haftpflichtversicherung: Die Haftpflichtversicherung weigerte sich, den Schaden vollständig anzuerkennen, indem sie auf juristische Nuancen und die Verantwortung anderer Dienstleister verwies.

Rechtsschutzversicherung: Die Rechtsschutzversicherung lehnte ebenfalls ab, indem sie juristische Verfahren und Fristen so verzögerte, dass ich schlussendlich von beiden Versicherungen im Stich gelassen wurde.

Die Praxis, dass Versicherungen die Verantwortung abwälzen, ist leider weit verbreitet. Wenn der Versicherungsnehmer gleichzeitig mehrere Policen hat, sind viele Versicherer schnell dabei, sich gegenseitig für die Zahlung verantwortlich zu machen. Doch das ist rechtlich nicht zulässig. Haftpflichtversicherung: Diese Versicherung muss für den Schaden aufkommen, der durch Dritte verursacht wurde. Wenn der Schaden eindeutig dokumentiert und im Rahmen der Versicherung liegt, darf die Versicherung nicht die Zahlung verweigern. Rechtsschutzversicherung: Die Rechtsschutzversicherung ist dazu verpflichtet, den Versicherten rechtlich zu unterstützen, wenn dieser im Recht ist. Eine Verzögerung oder Ablehnung ohne eindeutige rechtliche Grundlage ist unzulässig. Das VVG (Versicherungsvertragsgesetz) legt eindeutig fest, dass der Versicherer innerhalb einer angemessenen Frist entscheiden muss und sich nicht auf juristische Auslegungen verlassen kann, um eine Zahlung zu verzögern. Die Verschiebung der Verantwortung ist in solchen Fällen rechtswidrig.

Wenn du dich in der Situation befindest, dass zwei Versicherungen zögern oder die Zahlung verweigern, solltest du folgende Schritte einleiten:

1. Widerspruch einlegen: Fordere von beiden Versicherungen eine schriftliche Stellungnahme, warum der Schaden nicht vollständig anerkannt wird. Setze eine Frist für die Antwort und verweise auf deine Rechte gemäß dem Versicherungsvertragsgesetz (VVG). 2. Ombudsmann einschalten: Wenn die Haftpflichtversicherung oder Rechtsschutzversicherung weiterhin verweigert, kannst du den Ombudsmann für Versicherungen einschalten. Dieser kann den Fall prüfen und in vielen Fällen eine ausgleichende Lösung finden. 3. Gerichtliche Schritte: Wenn alle anderen Versuche scheitern, bleibt nur der Gerichtliche Weg. Hier kannst du durch einen Anwalt den Schadenersatz vor Gericht einfordern.

Doppelte Absicherung bedeutet nicht immer besseren Schutz – oft übernehmen die Versicherungen keine Verantwortung und schieben sich gegenseitig die Schuld zu. - Rechtlich gesehen muss die Versicherung den Schaden in voller Höhe regulieren, wenn der Schaden innerhalb des Versicherungsschutzes liegt. - Verbraucher müssen sich wehren: Wenn Versicherungen unberechtigt Zahlungen verweigern, sollten Widersprüche und rechtliche Schritte eingeleitet werden.